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Passregister der deutschen Gesandtschaft in Lima
Bis zum Ersten Weltkrieg reiste man weitgehend ohne einen Ausweis. Erst die überall verschärften Einreisebestimmungen zwangen dazu, im Ausland stets einen Pass mit sich zu führen. Als Nachweis der von den Konsulaten erstellten Papiere dienten Passregister. Einem solchen Verzeichnis der Gesandtschaft in Lima aus dem Jahr 1941 entstammt die abgebildete Seite. Peru war kein klassisches Einwanderungsland. Auch für jüdische Flüchtlinge war es nicht das Ziel erster Wahl. Deshalb verzeichnet das Passregister für 1941 auch nur 27 Eintragungen. Neun betreffen Juden, von denen vier ihren Pass für eine Einreise in die USA benötigten. Auch der Geflügelhändler Leib Szapira aus Czernowitz ließ sich dafür den Fremdenpass erneuern. Was mag aus ihm geworden sein? Was mussten der Charlottenburger Kaufmann Guido Selbiger und seine Frau Lilli ertragen? Und was hatten sie aus ihrer Wohnung in der Knesebeckstraße 80 mitnehmen können? Wohin trieb es später Benno und Paula Lichtenstein, die in der Berliner Grünstraße 2 ein Geschäft für Herrenkonfektion aufgegeben hatten? Sie alle mussten sich das diskriminierende „J“ in ihre Papiere stempeln lassen. Noch im entferntesten Winkel, in den sich Juden flüchteten, waren sie nicht sicher vor dem Hass, der sie aus ihrer Heimat vertrieben hatte, und der sie, wenn sie geblieben wären, das Leben gekostet hätte.
AB 2, 344, 50 x 38 cm, 1 Doppelseite
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