Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Rede von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier „Zum Thema Colonia Dignidad“

Artikel

„Nein, der Umgang mit der Colonia Dignidad ist kein Ruhmesblatt, auch nicht in der Geschichte des Auswärtigen Amtes. Über viele Jahre hinweg (…) haben deutsche Diplomaten bestenfalls weggeschaut“, resümierte der damalige Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zu den Ereignissen in der chilenischen Sektensiedlung in den 1960er bis 1980er Jahren. Mehrere hundert Menschen nahmen an einer Filmvorführung von „Colonia Dignidad“ (Regie: Florian Gallenberger) und der anschließenden Diskussion im Weltsaal des Auswärtigen Amts teil, darunter auch Zeitzeugen, die über Jahrzehnte als Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter Demütigungen und Misshandlungen gelitten hatten. Sie gedachten auch der Todesopfer, die als politische Gefangene durch den chilenischen Geheimdienst in die Kolonie gebracht wurden und dort durch Folter starben. Für mehr Transparenz und im öffentlichen Interesse ließ Außenminister Steinmeier die gesetzliche Schutzfrist von 30 Jahren für die einschlägigen Akten auf 20 Jahre verkürzen. Bis 1996 entstandene Unterlagen sind so der Forschung zugänglich und mehr noch: Die Konsequenz aus dem Fehlverhalten des damaligen Botschaftspersonals wird Teil der Diplomatenausbildung, um den Nachwuchs zu rüsten für „Fälle, in denen uns die Verantwortung, die wir alle tragen, gebietet, mehr zu tun“.

Broschüre, DIN A5, 46 Seiten

​​​​​​​

Weitere Informationen

Rede von Bundesminister Steinmeier anlässlich Filmvorführung über Colonia Dignidad im Weltsaal
Rede von Bundesminister Steinmeier anlässlich Filmvorführung über Colonia Dignidad im Weltsaal © Auswärtiges Amt
nach oben