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Eröffnung des Goethe-Instituts in Peking, 1988

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Das Goethe-Institut (GI) ist der größte Vermittler deutscher Sprache und Kultur im Ausland. Es ist heute (Stand 2019) mit 159 Standorten in 98 Ländern vertreten. Am 1. November 1988 eröffnete eine Zweigstelle des GI in Peking. Da es sich um das erste westliche Kulturinstitut in der Volksrepublik China handelte, wurde diesem Ereignis eine so hohe Bedeutung beigemessen, dass Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher persönlich die Eröffnung vollzog. Der Gründung des GI in Peking waren langwierige Verhandlungen vorausgegangen, die sich mindestens seit 1985 hingezogen hatten. Die chinesische Seite verhielt sich der Idee gegenüber zunächst reserviert und stimmte nur unter Auflagen zu, zum Beispiel blieb das Angebot des GI vorerst auf deutsche Sprachkurse beschränkt. In seiner Eröffnungsrede brachte Genscher die Hoffnung zum Ausdruck, dass die „Auswärtige Kulturpolitik […] in beständiger und langfristig angelegter Arbeit die Menschen und Völker einander näherbringt und damit dauerhafte Grundlagen für das friedliche Zusammenleben der Völker schafft.“ Die Hoffnung auf eine allmähliche Annäherung und gegenseitige Öffnung zwischen beiden Ländern wurde jedoch bereits wenige Monate später durch die gewaltsame Niederschlagung der Protestbewegung des Tian’anmen-Platzes in Peking auf eine schwere Probe gestellt.

B 96, Bd. 197609, DIN A4, 11 Seiten

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