Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
„Dicke Luft“ an der innerdeutschen Grenze, veranschaulicht durch Karten bundesdeutscher Umweltbehörden von 1980
In den 1980er Jahren herrschte nicht nur sprichwörtlich „dicke Luft“ an der innerdeutschen Grenze zwischen dem südthüringischen Blankenstein und dem oberfränkischen Lichtenberg: Die Abgase der Blankensteiner Papierfabrik führten zu „belästigenden Schadstoffbelastungen“, beklagte die Delegation der Bundesrepublik im Rahmen der deutsch-deutschen Grenzkommission seit 1980. Seit 1978 kam es zu erheblichen Schäden am Waldbestand und an der Gemüseernte, die mittels Kartenmaterial dokumentiert wurden. In den darauffolgenden Jahren sollte es der DDR-Regierung nicht gelingen, die Emissionen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Nach verschiedenen Messungen der Luftverschmutzung auf bayerischer Seite bot die Bundesrepublik an, die DDR-Kollegen bei der technischen Reduzierung des Schadstoffausstoßes zu beraten und sich an der Finanzierung geeigneter Maßnahmen zu dessen Reduzierung zu beteiligen. Der Entwurf der zugehörigen bilateralen Vereinbarung ist auf den 6. Dezember 1989 datiert. Die Fabrik überstand die Folgejahre und mehrere Investoren, wenngleich die Produktion zwischendurch vollständig zum Erliegen kam, und wurde 1999 durch eine neue, umweltfreundliche Anlage ersetzt.
MfAA, ZR 3359/95, DIN A4, 2 Seiten