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Die Bundesrepublik boykottiert Olympia

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Das Internationale Olympische Komitee hatte die Sommerspiele für das Jahr 1980 in die sowjetische Hauptstadt Moskau vergeben. Schon ein Jahr zuvor befürchtete die Sowjetunion das Übergreifen der islamischen Revolution im Iran 1979 auf ihren Nachbarstaat Afghanistan, der bereits durch einen Bürgerkrieg erschüttert wurde. Daher setzte sie am 24. Dezember 1979 ihre Truppen in Marsch und störte damit massiv die Entspannungspolitik. Aufgrund der Prestigeträchtigkeit Olympischer Spiele kamen Bundeskanzler Schmidt, Außenminister Genscher, Verteidigungsminister Apel und Wirtschaftsminister Lambsdorff bei einem Ministergespräch im Bundeskanzleramt am 13. April 1980 überein: Das Bundeskabinett solle dem Nationalen Olympischen Komitee der Bundesrepublik empfehlen, als Zeichen des Protests gegen den Krieg in Afghanistan die deutschen Sportlerinnen und Sportler nicht nach Moskau zu schicken. Die Bundesrepublik folgte mit diesem Schritt einem Aufruf der Vereinigten Staaten von Amerika zum Olympiaboykott. Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien schlossen sich dem Boykott nicht an. Die unterschiedlichen Reaktionen auf die Intervention in Afghanistan zeigten die Divergenzen im westlichen Bündnis.

B 130, Bd. 14082, DIN A4, 3 Seiten

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