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Generalsekretär Breschnew in Bonn

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Mit Leonid Iljitsch Breschnew besuchte zum ersten Mal ein Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion die Bundesrepublik Deutschland. Dieser Besuch, der vom 18. bis 22. Mai 1973 stattfand, war Ausdruck des sogenannten begrenzten Bilateralismus, den die Bundesrepublik außenpolitisch mit der Sowjetunion in der Ära des ersten sozialdemokratischen Bundeskanzlers Willy Brandt praktizierte. Über die Unterzeichnung dreier Regierungsabkommen hinaus blieb der Breschnew-Besuch hinsichtlich einer engen deutsch-sowjetischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit jedoch weitgehend folgenlos. Die überhitzte deutsche Konjunktur zwang die Bundesregierung zur Zurückhaltung hinsichtlich gemeinsamer Wirtschaftsprojekte mit der Sowjetunion. Außenminister Walter Scheel widersetzte sich in seinem Gespräch mit Breschnew am 19. Mai dessen Drängen nach einem zügigen Abschluss der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa noch im Jahr 1973. Überdies stellte die Formel von der „strikten Einhaltung und volle[n] Anwendung“ des Vier-Mächte-Abkommens von 1971 über Berlin den Minimalkonsens für beide Seiten dar.

B 150, Bd. 280 bzw. B 130, Bd. 14055, DIN A4, 22 Seiten

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