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Bericht der Botschaft Saigon vom 18. Oktober 1966 über die Arbeitsaufnahme auf dem Hospitalschiff „Helgoland“
Der Vietnamkrieg, der seit 1955 Südasien erschütterte, hatte in den 1960er Jahren bereits ein solches Ausmaß an Opfern erreicht, dass eine Unterstützung mit medizinischer Hilfe von verschiedenen Seiten erwogen wurden. Humanitäre Hilfe zu ermöglichen ist eine der Aufgaben der deutschen Außenpolitik, die durch die Vereinbarungen mit dem empfangenden Staat und allen beteiligten Kräften organisiert werden muss. Wenn auch die Ausrüstung und der Einsatz der Ärzte in das Ressort des Gesundheitsministeriums fallen, so ist die Verhandlung und der Abschluss von Verträgen, die den humanitären Einsatz rechtlich absichern, eine Aufgabe des Auswärtigen Amts. Die Bundesrepublik Deutschland trug mit dem „weißen Schiff der Hoffnung“, wie das Hospitalschiff „Helgoland“ genannt wurde, von 1966 bis 1972 dazu bei, das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern. Die Zahlen der Patienten zeigen, wie sehr diese Hilfsmaßnahme in Saigon und auch am späteren Ankerplatz in Danang von der vietnamesischen Bevölkerung angenommen wurde. Nach seinem Einsatz in Vietnam hat das Schiff öfter seinen Namen gewechselt und auch die Reederei. Bis 1990 wurde es zu Butterfahrten auf der Ostsee verwendet, anschließend umfuhr es als Kreuzfahrtschiff die Galapagos-Inseln, um schließlich nach Ecuador verkauft zu werden.
B 37, Bd. 244, DIN A4