Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
Rückgabe der Akten des Auswärtigen Amts aus alliiertem Gewahrsam
Während des Zweiten Weltkriegs waren die Akten des Politischen Archivs in verschiedene Ausweichorte evakuiert worden. Auch danach hatten die Ortswechsel noch kein Ende. Die amerikanischen Streitkräfte hatten den Befehl, sorgfältig auf das Auftauchen deutschen Archivmaterials zu achten. In Burgen und Schlössern im Harz beschlagnahmten sie die geflüchteten Bestände des Archivs. Insgesamt spürten die amerikanischen Spezialisten mehr als 400 Tonnen Material des Auswärtigen Amts auf und trugen es im Marburger Schloss zusammen. Nach einer Zwischenstation in Hessisch-Lichtenau kamen die Akten nach Berlin, zunächst in die Polizeikaserne Friesenstraße, dann in das Telefunkenhaus am Mehringdamm. Zuletzt brachten die Alliierten sie auf dem Landsitz Whaddon Hall in Südengland in Sicherheit, als die Sowjets 1948 West-Berlin blockierten. Hier wurden zahlreiche Dokumente auf Mikrofilm aufgenommen. Die junge Bundesrepublik verhandelte mehrere Jahre über eine Rückgabe. Doch erst 1956 waren die westlichen Siegermächte bereit, einen großen Teil der beschlagnahmten Unterlagen zurückzugeben, was der amerikanische Botschaftsrat Walter Dowling dem Staatssekretär Walter Hallstein am 18. April 1956 schriftlich zusicherte. Die deutsche Seite versprach dafür, die Akten „in archivisch ordnungsgemäßer Weise“ aufzubewahren und „in- und ausländischen Gelehrten jederzeit Einsicht zu gewähren“.
B 118, Bd. 510, 26 x 20,1 cm, 1 Seite