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Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen vs. Aufnahme diplomatischer Beziehungen
10 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs lud die sowjetische Staatsführung Bundeskanzler Adenauer zu einem Staatsbesuch in die Sowjetunion ein. Um Nikita Chruschtschow auf Augenhöhe begegnen zu können, wurde es zunächst erforderlich, dass Adenauer das Amt des Außenministers, das er seit dem 15. März 1951 in Personalunion innehatte, aufgab. In diese Funktion trat der CDU-Politiker Heinrich von Brentano. Neben der Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen war es das Anliegen der Bundesregierung, die Heimschaffung der noch in der Sowjetunion inhaftierten rund 10.000 Kriegsgefangenen zu erreichen. Die sowjetische Seite hatte großes Interesse an der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Die von beiderseitigem Misstrauen geprägten Gespräche vom 8. bis 14. September 1955 sind in ausführlichen Protokollen überliefert. Darin findet sich auch die Äußerung Adenauers von der Vormittagssitzung des 10. September. Parallel zur Anreise mit zwei Flugzeugen war ein Sonderzug der Bundesregierung nach Moskau gefahren, in dem die deutsche Delegation abhörsichere Gespräche führen konnte. Ministerpräsident Bulganin hielt seine mündlich gegebene Zusage und veranlasste bis Mitte Januar 1956 die Ausreise der letzten Inhaftierten.
B 2, Bd. 5, DIN A4, 2 Seiten
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