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Die letzte Verbalnote des Deutschen Reiches
Im April 1945 unterhielt das Deutsche Reich nur noch zu wenigen Staaten diplomatische Beziehungen. Der Nuntius und einige der fremden Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger hatten sich bereits in verschiedene Orte Süddeutschlands begeben, aber noch immer befanden sich zahlreiche Angehörige des diplomatischen Corps in Berlin. Nachdem der Chef des Protokolls, Alexander Freiherr von Dörnberg, am 14. April 1945 nach heftigem Drängen die Erlaubnis Hitlers zu ihrer Evakuierung erhalten hatte, versammelte er sie im Bunker des Hotels Adlon und legte ihnen nahe, „sich bis zur Behebung der gegenwärtigen Schwierigkeiten“ nach Bad Gastein in Tirol zu begeben, wozu sich die meisten bereitfanden. Per Automobil ging die Fahrt zunächst nach Podersam (Podbořany) in Böhmen, von wo ein Sonderzug sie auf Umwegen nach Bad Gastein weiterbeförderte. Schließlich waren dort Diplomaten aus Afghanistan, Dänemark, Italien, Japan, Kroatien, Mandschukuo, der Schweiz, der Slowakei, Thailand, Ungarn und dem Vatikan versammelt. Nach der deutschen Kapitulation übernahm in Bad Gastein am 9. Mai 1945, einen Tag vor dem Einrücken der US-Truppen, die „Österreichische Freiheitsbewegung“ die Macht. Mit der allerletzten Verbalnote des Auswärtigen Amts des Deutschen Reiches ermahnte Dörnberg die fremden Diplomaten zu einem der Lage entsprechenden Verhalten.
RZ 619, R 119146, DIN A4, 1 Seite
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