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Auslagerung der Akten des Politischen Archivs während des Zweiten Weltkriegs
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg waren für Reichsbehörden Ausweichquartiere vorbereitet worden. Mit Beginn der massiven Bombardierung Berlins setzten seit dem Frühjahr 1943 erste Evakuierungen ein. Das Auswärtige Amt übersiedelte im Herbst mit den meisten Dienststellen ins Riesengebirge. Auch für das Politische Archiv wurden Fluchtquartiere gefunden. Vom Sommer 1943 an evakuierte man nicht nur das historische Schriftgut aus der Kaiserzeit, sondern auch die für den Geschäftsgang noch benötigten Akten. Hierfür mietete man die Deutschordensburg Friedland in der Niederlausitz. Der Belegungsplan verzeichnet Akten der Politischen und der Rechtsabteilung, vornehmlich aber Personalakten, die man in Berlin noch benötigte. Bis April 1944 waren sämtliche Akten des Politischen Archivs in über 50 000 Paketen auf acht Ausweichstellen verteilt. Die Evakuierung wurde überschattet von einem Unfall. Bei Aschersleben explodierte am 15. Oktober 1943 ein gasgetriebener Lastzug. Das Löschwasser zerstörte einen großen Teil der Ladung, vor allem in der Zugmaschine, einem geschlossenen Möbelwagen. Darin hatten sich Geheimakten der Jahre 1920 bis 1936 befunden, von denen 50 Prozent zerstört, die andere Hälfte schwer beschädigt wurden. Diese Brandakten erforderten eine umfangreiche Restaurierung.
RZ 620, R 269170, 20,1 x 29 cm, 1 Seite; RZ 620, R 269134, DIN A4, 2 Seiten
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