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Münchener Abkommen vom 29. September 1938

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Das Münchener Abkommen gilt als Beispiel einer verfehlten Politik der Beschwichtigung gegenüber Diktaturen. Hitlers Ansprüche an die Tschechoslowakei wegen der deutschsprachigen Bevölkerung des Sudetenlands hatten zu einer internationalen Krise geführt. Die britische Regierung hoffte, den Frieden retten zu können, wenn sich die Tschechoslowakei zu territorialen Zugeständnissen bewegen ließe. Am 30. September 1938 unterzeichneten in München der britische Premierminister Neville Chamberlain und der französische Ministerpräsident Edouard Daladier gemeinsam mit Adolf Hitler und dem als Vermittler auftretenden Benito Mussolini ein Abkommen, durch das die erst 1918 entstandene Tschechoslowakei einen großen Teil ihres Staatsgebiets an das Deutsche Reich verlor. Die Hoffnung, Hitlers Forderungen könnten damit endgültig erfüllt sein, trog, wie sich im Nachhinein herausstellte. Im folgenden Jahr erklärte sich die Slowakei auf deutsches Drängen für unabhängig, während der verbliebene Teil des Staates von deutschen Truppen besetzt und zum „Protektorat Böhmen und Mähren“ erklärt wurde. Auf Grund dieser Erfahrungen gaben Frankreich und Großbritannien im Frühjahr 1939 Beistandsgarantien für Polen, das sich als nächstes Ziel der deutschen Aggression abzeichnete. Nach dem deutschen Überfall auf Polen vom 1. September 1939 erklärten beide daher Deutschland den Krieg.

MULTR 231, DIN A4, 46 Seiten

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