Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
Bericht der Gesandtschaft Stockholm vom 11. Dezember 1929 über die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Thomas Mann
Am 10. Dezember 1929 wurde der Nobelpreis für Literatur an Thomas Mann übergeben. Für den deutschen Gesandten in Stockholm, Frederic von Rosenberg, war es sicher eine angenehme Aufgabe, den prominenten Gast während seines Aufenthalts in Stockholm zu betreuen und ihn zu den Lesungen zu begleiten. Ein solcher Besuch ist für die Kulturbeziehungen zum Gastland stets von besonderer Bedeutung. Die Wertschätzung für den herausragenden Literaten, die aus dem Bericht spricht, währte indes nur so lange, wie die Weimarer Republik Bestand hatte. Nachdem Thomas Mann mit seinem „Appell an die Vernunft“ seine Einstellung zum Nationalsozialismus 1930 deutlich zum Ausdruck gebracht und 1933 seinen Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste erklärt hatte, kehrte er nach einer längeren Vortragsreise im Ausland nicht mehr nach München zurück. 1936 wurde er vom NS-Staat ausgebürgert. Seine Exiljahre verbrachte Thomas Mann in Frankreich, in der Schweiz und in den Vereinigten Staaten von Amerika, deren Staatsangehörigkeit er 1944 erlangte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Mann nach Europa zurück und besuchte Deutschland mehrfach, etwa zur Annahme des Goethe-Preises oder der Ehrenpräsidentschaft der Schiller-Gesellschaft, ließ sich jedoch in der Schweiz nieder. Er starb am 12. August 1955 in Zürich.
RZ 514, R 61264, DIN A4, 1 Seite
Weitere Informationen
