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Friedensvertrag von Versailles, 28. Juni 1919
Am 18. Januar 1919 war in Paris die Friedenskonferenz eröffnet worden, die den Ersten Weltkrieg beenden sollte. Ursprünglich als Vorkonferenz geplant, erwiesen sich bereits die Verhandlungen der Siegermächte untereinander als so kompliziert, dass das mühsam erzielte Ergebnis der deutschen Seite am 7. Mai 1919 als fertig ausgearbeiteter Text überreicht wurde. Die Bedingungen wurden in Deutschland als niederschmetternd empfunden: Anerkennung der alleinigen Kriegsschuld, zahlreiche Gebietsabtretungen, Reparationen in noch festzulegender Höhe und anderes mehr. Ob Deutschland überhaupt unterzeichnen sollte, war in der Regierung daher höchst umstritten, jedoch blieb letztlich keine andere Wahl. Die Unterzeichnung des Friedensvertrags fand am historischen Ort der Kaiserproklamation von 1871, im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles, statt. In der Rückschau kommen heutige Historiker überwiegend zu dem Schluss, dass es sich zwar um einen harten Frieden gehandelt habe, Deutschlands Existenz und Potential damit aber nicht in Gefahr waren. Das Vertragsoriginal erhielt die französische Regierung zur Verwahrung. Alle anderen Vertragsparteien einschließlich Deutschlands erhielten beglaubigte Kopien. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist das Original verschollen.
MULTR 258, beglaubigte Kopie für das Deutsche Reich, geöffnet horizontal: 70 cm, vertikal: 45,5 cm, tief 5 cm, 449 Seiten