Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Deutschland und die Revolution in Russland - der Transit Lenins

Artikel

Lenin befand sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs im Exil in Zürich. Für ihn hatte die Revolution stets Vorrang vor dem Sieg Russlands über Deutschland; für deutsche Stellen war er daher interessant. Erste Kontakte knüpfte der deutsche Gesandte in Bern, Gisbert Freiherr von Romberg. Es ist nicht ganz klar, ob die Anregung zur Durchbeförderung der in der Schweiz vom Geschehen in der Heimat abgeschnittenen russischen Exilanten durch Deutschland von Lenin selbst kam oder von deutscher Seite. Es war jedenfalls die einzige Möglichkeit für sie, nach Russland zu gelangen, denn der Weg über die mit dem Zarenreich verbündeten Ententestaaten wäre ihnen verwehrt worden. Die Abreise aus Zürich erfolgte am 9. April 1917. Über Berlin führte die Reiseroute nach Sassnitz und von dort mit dem Schiff in das neutrale Schweden, von wo aus der Weg nach St. Petersburg offenstand. Es fanden keine Passkontrollen statt, kein Deutscher betrat den Eisenbahnwagen. Alle unvermeidlichen Kontakte mit deutschen Stellen liefen über einen Mittelsmann, den Schweizer Sozialdemokraten Fritz Platten. Am 17. April konnte dann der Leiter der deutschen Abwehr in Stockholm berichten: „Lenin Eintritt in Russland geglückt. Er arbeitet völlig nach Wunsch.“

RZ 201, R 20479, etwa DIN A5, 1 Seite

Weitere Informationen

Durchschleusung Lenins
Durchschleusung Lenins © Auswärtiges Amt
nach oben