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Strafanzeige vom 6. August 1915: Dienstwagen des Auswärtigen Amts mit Tempo 32 auf dem Kurfürstendamm

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Die Budapester Straße in Berlin war bis 1925 noch ein Teil des Kurfürstendamms. Heute gelingt es nicht zu allen Tageszeiten, dort schneller als Tempo 30 zu fahren, wie dies der Fahrer eines mit einem Militärkennzeichen ausgestatteten Wagens am 4. August 1915 tat. Aber vor der prächtigen, laut Adressbuch von der Generaldirektorenwitwe Rösicke bewohnten Villa Kurfürstendamm 6 hatte sich der Schutzmann Penning aufgestellt, und gemeinsam mit dem Schutzmann Bänsch dokumentierte er mittels Messung durch Stoppuhr eine Geschwindigkeit von über 32 km/h, was offenbar jenseits des geltenden Limits lag und eine Strafanzeige erheischte. Das Königliche Oberkommando in den Marken, an das die Anzeige wegen des militärischen Nummernschildes gesandt wurde, stellte fest, dass die Nummer für den Dienstkraftwagen des Auswärtigen Amts ausgegeben war und leitete das Schreiben an das Auswärtige Amt weiter. Der Wagen habe dem Legationssekretär Weber von der Presseabteilung zur Verfügung gestanden, und der sei mittlerweile beim Militär, antwortete das Auswärtige Amt. Man suche aber den Fahrer, insistierte das Oberkommando. Die Sache ging deshalb wieder zurück an die Presseabteilung, in deren Akten sich zum Ende der Geschichte aber leider nichts auffinden lässt.

RZ 607, R 138966, Folio, 1 Seite

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