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Serbische Antwort vom 25. Juli 1914 auf das österreich-ungarische Ultimatum vom 23. Juli 1914
Das tödliche Attentat vom 28. Juni 1914 auf den österreich-ungarischen Thronfolger und seine Frau hatte umgehend zu Mutmaßungen über eine Beteiligung Serbiens geführt. Tatsächlich waren die bosnisch-serbischen Attentäter mit großer Wahrscheinlichkeit von Angehörigen des serbischen Geheimdienstes rekrutiert worden, aber bis heute ist eine genaue Rekonstruktion der Zusammenhänge schwierig. Österreich-Ungarn stellte der serbischen Regierung schließlich ein Ultimatum mit derart zugespitzten Forderungen, dass mit einer Annahme nicht zu rechnen war. Die serbische Antwort ging dennoch auf die meisten Forderungen ein, lehnte aber direkte Ermittlungen durch österreichisch-ungarische Organe auf serbischem Staatsgebiet ab. Das hier wiedergegebene Exemplar der Antwort hatte Serbien der deutschen Regierung als dem engsten Verbündeten der Donaumonarchie direkt übermittelt. Kaiser Wilhelm II. wollte – nachdem seine ersten Reaktionen auf das Attentat sehr forsch gewesen waren – nun keinen Kriegsgrund mehr erkennen, wie aus seiner Randbemerkung hervorgeht („… hätte ich niemals Mobilmachung befohlen.“). Am selben Tag, an dem er dies schrieb, erklärte Österreich-Ungarn jedoch Serbien bereits den Krieg. Mit den darauf folgenden deutschen Kriegserklärungen an Russland und Frankreich wurde aus dem Konflikt rasch ein Weltkrieg.
RZ 201, R 19870, maschinenschriftlich mit handschriftlichen Randbemerkungen Kaiser Wilhelms II., Folio, 1 Seite