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Programm für den Besuch des schwedischen Königspaares in Berlin vom 31. Maibis 2. Juni 1908
Ein Jahr, nachdem er seinem Vater auf den schwedischen Thron gefolgt war, besuchten König Gustav V. von Schweden und Königin Viktoria Berlin. Die Königin, eine gebürtige badische Prinzessin, war wie Kaiser Wilhelm II. eine Enkelin Kaiser Wilhelms I. Die Gäste wurden im Berliner Schloss in der „Mecklenburgischen Wohnung“ untergebracht, die auf der Westseite mit Blick auf das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal lag. Auch der Großherzog von Baden, der Bruder der Königin, war angereist. Die „Begrüßung durch die städtischen Behörden“ auf dem Pariser Platz war ein Ereignis, zu dem die Berliner in Massen strömten. Ein Pressefoto zeigt dichtgedrängt stehende Zuschauer sogar auf dem Dach des südlichen Flügelbaues des Brandenburger Tors. Ein anderer Programmpunkt am dritten Tage des Besuches war die Eröffnung der Deutschen Schiffbauausstellung. Der Trinkspruch des Königs bei der abendlichen Galatafel am Ankunftstag betonte das zuletzt noch enger gewordene Verhältnis Schwedens zu Deutschland. Dies wurde allgemein als ein Hinweis auf die deutsche Unterstützung beim Streit Schwedens mit Russland um die Aalandinseln verstanden. Die Rede wurde ihm in der Pariser Presse - auch mit Hinweis auf die französische Herkunft des Hauses Bernadotte - stark verübelt und überschattete noch den Besuch des französischen Präsidenten in Schweden im Juli des Jahres.
RZ 201, R 3675, Folio, 3 Seiten