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Bericht über Verlauf und Dauer der Versetzungsreise des Legationskanzlisten Hopfgarten von Bukarest nach Bogotà vom 30. Juli 1907

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Es gehört zum Leben der Diplomaten seit jeher, von einem Dienstort an einen anderen versetzt zu werden. Dabei sind die Umzugs- und Reisekosten damals wie heute dem Dienstherrn für die Erstattung genau nachzuweisen. Die Umstände, unter denen Anfang des 20. Jahrhunderts solche Versetzungen durchgeführt werden mussten, sind ganz wesentlich geprägt von den damals zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln. Als der Kanzlist Hopfgarten am 13. April 1907 seinen Dienstposten in Bukarest verließ, machte er sich nach einer kurzen Erholung auf den Weg nach Bremen, um sich dort Ende Mai einzuschiffen zur Reise nach Nordamerika. Von New York aus ging es mit einem weiteren Schiff bis zur Küste Kolumbiens, allerdings erst, als der Streik der Schauerleute vorüber war. Dann folgte eine Strecke auf dem Flussdampfer, bevor es anschließend mit dem Zug weitergehen sollte. Da die Strecke jedoch noch nicht bis zur Hauptstadt fertiggestellt war, musste Hopfgarten einen Teil des Weges zu Pferde zurücklegen und sich den Weg von einem Führer zeigen lassen. Am 8. Juli 1907 endlich traf er in der Kaiserlich Deutschen Minister-Residentur in Bogotà ein und stellte seine Reisekostenabrechnung auf. Dass das Futter für die Pferde genauso teuer war wie zwei Übernachtungen, mag einen Eindruck von der Art der Unterkunft oder der guten Pflege der Tiere geben. Versetzungsreisen zwischen den Kontinenten konnten so zu Abenteuern werden.

R 137506, Folio, 2 Seiten

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