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Bericht des Botschafters in Konstantinopel vom 29. Juli 1896, dazu Bemerkungen Kaiser Wilhelms II. vom 6. August 1896
Die Armenier nennen das Massaker an ihrem Volk heute „Aghet“, Katastrophe. Die Ereignisse des Jahres 1915 forderten wohl über eine Million Menschenleben. Schon zwanzig Jahre zuvor hatte es schlimme Gewalttätigkeiten gegen die Armenier gegeben. Als diese im Herbst 1895 bekannt wurden, galt der Sultan in der europäischen Öffentlichkeit als der „Schlächter am Bosporus“. Was Botschafter Anton Freiherr v. Saurma in Konstantinopel über das Geschehen berichtete, kommentierte der deutsche Kaiser immer wieder mit Bleistiftnotizen. Er verglich das Geschehen aufgebracht mit der Bartholomäusnacht und fürchtete, „alle Christen sollen [tot] geschlagen werden“. Am Ende des abgebildeten Dokuments empörte sich Wilhelm II., dass die christlichen Mächte nur ruhig zusähen: „Schande über uns alle!“
RZ 201, R 14431, Folio, 4 Seiten