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Österreich-ungarische Ratifikationsurkunde zum Defensiv-Vertrag vom 7. Oktober 1879 („Zweibund“)
Der Zweibund steht am Beginn der „Bismarckschen Bündnispolitik“, die Generationen von Historikerinnen und Historikern als Beweis für Bismarcks politische Raffinesse galt. In den ersten Jahren nach der Reichsgründung glaubte Bismarck, eine weitgehend unabhängige Außenpolitik betreiben zu können, sofern die „Saturiertheit“ des neuen deutschen Nationalstaats, das heißt der Verzicht auf weitere Vergrößerung, allen anderen Ländern glaubhaft gemacht werden konnte. Allerdings führte die internationale Berliner Konferenz über Balkanfragen im Jahr 1878 zur Verärgerung Russlands und machte dem Reichskanzler deutlich, dass die bisherige Politik der „splendid isolation“ nicht mehr durchzuhalten war. Die Zusammenarbeit mit dem österreich-ungarischen Außenminister Graf Andrássy hatte sich als gut und vertrauensvoll erwiesen und führte – obwohl der preußisch-österreichische Krieg noch nicht lange zurücklag – im folgenden Jahr zu einem Defensivbündnis. Die Ratifikationsurkunde des Kaisers Franz Joseph ist in den damals üblichen prunkvollen Formen gestaltet.
BILATR OST 11-16, Samteinband, angehängtes Siegel in Messingdose, Folio, 23 Seiten