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Otto von Bismarcks Überlegungen zur deutschen Außenpolitik – Aufzeichnung seines Sohnes Herbert v. Bismarck vom 15. Juni 1877 („Kissinger Diktat“)

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Bismarcks Bündnispolitik hat viele deutsche Schülergenerationen im Geschichtsunterricht beschäftigt. Der erste deutsche Reichskanzler galt vielen als ein Meister der Diplomatie, der es verstand, viele Interessen gegeneinander auszutarieren und durch ein Netz einander zum Teil widersprechender Bündnisse den jungen deutschen Nationalstaat den anderen Akteuren in der europäischen Politik nicht zu bedrohlich erscheinen zu lassen. Einige Gedanken, die er dazu während eines Kuraufenthalts im fränkischen Bad Kissingen seinem Sohn, dem damaligen Legationssekretär Herbert v. Bismarck, in die Feder diktierte, erhielten im Nachhinein das Gewicht eines Grundsatzdokuments und politischen Vermächtnisses des Kanzlers. Immer wieder zitiert wird die Passage: „Wenn ich arbeitsfähig wäre, könnte ich das Bild vervollständigen und feiner ausarbeiten, welches mir vorschwebt: nicht das irgend eines Ländererwerbes, sondern das einer politischen Gesamtsituation, in welcher alle Mächte außer Frankreich unser bedürfen, und von Coalitionen gegen uns durch ihre Beziehungen zu einander nach Möglichkeit abgehalten werden.“


RZ 201, R 12731, Oktav, 7 Seiten

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