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Unterredung König Wilhelms I. mit dem französischen Botschafter Vincent Graf Benedetti in Bad Ems („Emser Depesche“), 13. Juli 1870

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Erbprinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen sollte die Nachfolge auf dem vakanten spanischen Thron antreten, zog die Kandidatur aber zurück, da die französische Regierung sich brüskiert fühlte. Von Wilhelm I. als dem Chef des Hauses Hohenzollern versuchte der französische Botschafter Garantien auch für die Zukunft zu erhalten. Wilhelm lehnte jedoch ab; eine zweite Audienz wurde nicht gewährt. Als eine gekürzte und damit verschärfte Fassung des Berichts darüber an die Öffentlichkeit gelangte, erklärte Frankreich erwartungsgemäß den Krieg. Die „Emser Depesche“ wurde anschließend berühmt, denn im Gefolge der französischen Niederlage kam es zur Proklamation Wilhelms I. zum Deutschen Kaiser und zur Begründung des deutschen Nationalstaats. Die gleichzeitige Annexion Elsass-Lothringens sorgte in Frankreich für enorme Verbitterung. In den Akten des Auswärtigen Amts haben sich sowohl Konzept und Reinschrift des ursprünglichen Berichts erhalten wie auch zweifach die gekürzte Fassung, die an die preußischen Vertretungen in den anderen deutschen Staaten gerichtet war.

RZ 201, R 11674, Folio, 9 Seiten

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